Nordhorn 18.02.2014
Zu einer Ärzte- und Fachpersonalfortbildung hatten die beiden Kooperationspartner Fachklink Bad Bentheim und BTZ des Handwerks eingeladen. Seit Herbst 2012 arbeiten beide auf dem Gebiet der Belastungs- und Arbeitserprobungen für Patienten der Fachklinik eng zusammen.
BTZ-Geschäftsführer Tilman Stürmer begrüßte die Ärzte und Fachleute im BTZ.
„Es geht darum, dass sie sehen und erleben, welche Möglichkeiten und Kompetenzen zur Belastungs- und Arbeitserprobung es für ihre Patienten bei uns gibt“, begrüßte BTZ-Geschäftsführer Tilman Stürmer die Mediziner, Ergotherapeuten, Psychologen und Sozialarbeiter. Stürmer stellte nach der Eröffnung der Veranstaltung durch die orthopädische Chefärztin der Fachklinik Bad Bentheim, Dr. Simone Sörries, das Berufsbildungszentrum vor, bevor der therapeutische Leiter des Trainings Therapie Zentrums Oliver Dienemann seitens der Fachklinik das bundesweit einmalige Vorreiterprojekt in Details erläuterte. BTZ-Koordinatorin Judith Stockfleth ergänzte die Ausführungen mit den Aufgaben, die das Berufsbildungs- und Technologiezentrum (BTZ) des Handwerks in der Zusammenarbeit wahrnimmt.
Im Anschluss besichtigten die Ärzte und Fachleute drei ausgesuchte Werkstätten, in denen regelmäßig Belastungs- und Arbeitserprobungen stattfinden. Die BTZ-Ausbilder und Meister hatten in der Bauhalle, dem Metallbereich sowie in der CNC-Werkstatt zahlreiche typische Arbeitssituationen aufgebaut, in denen ansonsten auch mit den Patienten die Belastungssituationen erprobt werden. Die Ergotherapeutinnen der Fachklinik und des Trainings-Therapie-Zentrums, Julia Diesendorf und Marion Rakers, erklärten die Abläufe. Diplom-Sozialwissenschaftlerin Maria Theisling-Wilbers vom BTZ stand für Fragen zur Erfassung der Schlüsselqualifikationen zur Verfügung.
Diese neu konzipierte Art der Belastungs- und Arbeitserprobung finde bei den Krankenkassen, den Berufsgenossenschaften und der Rentenversicherung großen Anklang, so Dienemann. In der Regel vier Mal im Verlauf der Rehabilitation fänden die sehr an dem wirklichen Arbeitsalltag der Patienten orientierten Erprobungen statt. Diese ermöglichten eine reelle Einschätzung des Grades der beruflichen Qualifikation. Am Ende stehe ein Bericht, der neben diesen Ergebnissen auch die Resultate der Schlüsselqualifikationsfeststellung und die Beobachtungen der Ergotherapeutinnen enthalte und fundierte Empfehlungen zur beruflichen Reintegration gebe. Damit könnten die Kostenträger gegebenenfalls weiterführende Maßnahmen zur beruflichen Reintegration oder Neuorientierung einleiten.
Die Rehabilitationsfachklinik Bad Bentheim ist durch das Therapiekonzept in Kooperation mit dem BTZ des Handwerks zertifizierte Schwerpunkteinrichtung mit medizinisch-beruflich-orientierter Rehabilitationskompetenz für die Berufsgenossenschaften und die Deutsche Rentenversicherung.
Typische Belastungs- und Arbeitssituationen wurden den Teilnehmern der Fortbildung demonstriert.
Im Metallbereich konnten sich die Fachleute ein genaues Bild über mögliche Belastungssituationen ihrer Patienten im beruflichen Alltag machen, wie hier beim Schweißen im Rohrbau (Vordergrund).
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